Dienstag, 13. März 2012

Christoph Metzelder

Als Christoph Metzelder 2010 nach Schalke kam, dauerte es eine ganze Weile, bis nicht mehr gepfiffen wurde, wenn sein Name aufgerufen wurde. Wie viele ihm die blöde Shirt-Aktion und seine Zeit bei den Lüdenscheidern mittlerweile immer noch übel nehmen, weiß ich nicht. Auch diesen Skeptikern dürfte es mittlerweile jedoch deutlich schwerer als vor zwei Jahren fallen, böse über den Mann aus Haltern zu sprechen.

Metzelder ist keine absolute Stammkraft in der Schalker Abwehr, und es ist auch nicht so, dass ich ihn als meinen Lieblingsspieler aus dem aktuellen Kader bezeichnen würde. Dennoch scheint er ein wichtiges Steinchen im Mannschaftsgefüge zu sein, über das ich froh bin. skAndy vom web.04 hat sich vor nicht allzulanger Zeit auch schon einmal mit Metze beschäftigt und schrieb: "Wenn er aber gebraucht wird, wird er da sein. Und dafür sollten wir ihm dankbar sein." Dies kann man wohl nicht erst seit dem Spiel gegen den HSV so unterschreiben. In der Innenverteidigung haben Kyriakos Papadopoulos und Joel Matip dem 31-Jährigen den Rang abzulaufen, aber anstatt sich darüber bei Twitter aufzuregen oder anderweitig rumzunörgeln, ist es so, wie skAndy schreibt: "Wenn er aber gebraucht wird, wird er da sein". Mit noch immer lädiertem Oberschenkel sorgte er Sonntag für Ordnung hinten, war sich aber auch nicht zu schade, vorne mitzuwuseln.
Mir gefällt die Rolle von Metzelder. Und die Art, wie er mit der Situation umgeht. Für die spanisch-sprechenden Spieler scheint er Ansprechpartner und Dolmetscher zu sein, auf dem Platz versprüht er zwar nicht den Zauber eines Raúls, ist aber jemand, auf den man sich verlassen kann und der als Kapitän durchaus Ruhe, aber auch Autorität ausstrahlt, und die Schalker, die noch immer brummeln und ihn lediglich als "den ehemaligen Lüdenscheider" sehen, verschont er vor regelmäßig leer daherposaunten Liebesbekundungen (zumindest bin ich bisher lediglich einmal über ein solches Zitat gestolpert, nämlich, dass auf Schalke anscheinend das Bekenntnis der Fans zu ihrem Verein noch größer sei). Das sollte eigentlich für jeden Arbeitnehmer irgendwie normal sein, ist es aber leider allzu häufig nicht mehr. Wenn er gebraucht wird, ist er da. Und dafür bin auch ich ihm dankbar. Genau wie den übrigen Jungs auf der Reservebank, die Gas geben, wenn man sie braucht. Zum Beispiel schon übermorgen gegen Twente.

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