Der Supercup 2011 ist der erste Titel der Schalker in der Spielzeit 2011/2012. Und auch, wenn noch nicht alles rund lief, hat das Spiel am Samstag dafür gesorgt, dass man als Schalker doch ein wenig positiver gestimmt in die neue Saison starten kann.
Da die neuen Dauerkarten aufgrund eines Doppel-30.-Geburtstags leider nicht bereits am Samstag zum Einsatz kommen konnten, habe ich das Spiel gestern in der ZDF-Mediathek geschaut. Und fand das, was ich da sah, eigentlich gar nicht so schlecht. Sicher, die Lüdenscheider waren zugegebenermaßen die besser spielende Mannschaft. Was man bei ihnen, wenn nicht gerade Kevin Großkreutz in Großaufnahme gezeigt wurde, sah, war schöner Fußball. Vor allem das schnelle Umschalten war sehenswert. Ich befürchte, dass es daher auch in der kommenden Saison nicht zu dem großen Einbruch der Schwarz-Gelben kommen wird, den ihnen ja so viele Leute voraussagen.
Aber genug der Lobhudelei des Gegners - auch, wenn bei Schalke noch einige Schwächen zu sehen waren, so war ich insgesamt positiv überrascht. Insbesondere einige der "Neuen" sind mir dabei im Gedächtnis geblieben. Über Fährmanns sehr gutes Spiel muss hierbei wohl nicht mehr gesprochen werden. Wenn jetzt noch die Abschläge mit Bernd Dreher weiter trainiert werden, dann bin ich schon mehr als zufrieden. In der Abwehr gefiel mir insbesondere Christian Fuchs sehr sehr gut. Er wuselte viel, hatte Götze weitestgehend gut im Griff und setzte auch nach vorne einige gute Akzente. Im Mittelfeld war es Lewis Holtby, der mir im ruckeligen ZDF-Stream am meisten auffiel. Dort passte zwar nicht alles, aber seine Spielfreude und einige schöne Tricks machen viel Lust auf die neue Saison und Hoffnung darauf, dass Schalke dann auch wieder wirklich aus dem Mittelfeld heraus agieren kann. Weniger überzeugen konnte mich die Sturm-Fraktion. Huntelaar war gar nicht, Raúl nur selten zu sehen. Ich bin gespannt, wie das aussehen wird, wenn Farfan zurück und die endgültige Stammformation gefunden ist. Am spannendsten wird wohl die Neugestaltung des Mittelfelds werden. Während mich Baumjohann Samstag positiv überraschen konnte (und das trotz einiger Unsauberheiten), war ich von Jurado mal wieder enttäuscht. Sein Elfmeter war zwar der, der am besten geschossen wurde, aber ansonsten war es eher das aus der letzten Saison bekannte "Man, wat war dat schon wieder für'n schlampiger Pass?!", welches mir am häufigsten über die Lippen kam.
Der Supercup ist irgendwie nix Halbes und nix Ganzes. Trotzdem war der Gewinn wichtig: erstens, weil die Schwarz-Gelben so in der Arena nix zu feiern hatten, zweitens, weil der Sieg vor allem mental positiv auf die Mannschaft wirken sollte. Dass Ralf Fährmann in jedem Spiel der Saison solche Paraden wie Samstag zeigen und nie patzen wird, wäre schön, wird aber wohl nicht der Fall sein. Aber zu wissen, dass er die Fans und die Mannschaft hinter sich hat, sollte ihm doch eine deutliche Hilfe sein, das ständige Gerede über und Vergleiche mit dem jetzt Bayern-Torwart zu ertragen und hoffentlich bald los zu sein. Außerdem wirkte die Mannschaft insgesamt geschlossener. Es wurde viel mehr kommuniziert, es war erkennbar, in welche Richtung es taktisch gehen soll. Warten wir mal ab, wie das alles dann nächste Woche im Pokal und übernächste Woche beim Start in Stuttgart aussieht.
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