Montag, 12. September 2011

Nass gemacht


Viel war vor dem gestrigen Spiel zu lesen: von der besonderen Brisanz, weil es gegen den Ex-Trainer geht, von bedrückter Stimmung, da sich 9/11 das zehnte Mal jährt, von Teemu Pukki, der sicher ein grandioses Kurz-Debüt hinlegen wird. Am Ende blieb alles ganz unspektakulär: Schalke verlor 1-2 in Wolfsburg, und besonders brisant war daran gar nichts.

Der Torhüter sah Abwehrspieler Christian Träsch sehr ähnlich, Sotirios Kyrgiakos würde noch immer einen guten Türsteher in den Tiefen des Ruhrpott-Nachtlebens abgeben und unter einigen Frauen entbrannte die Diskussion, ob der Schwede Jönsson denn nun besser aussehe als der Finne Pukki. Die Schalker spielten in den ersten 25 Minuten richtig gut: es waren schnelle, sauber gespielte Züge zu sehen, die Wolfsburger konnten dem wenig entgegensetzen – höchstens ein recht unelegantes Einsteigen. Doch irgendwie kam dann nicht alles so, wie man es in den furiosen zweiten Halbzeiten der letzten Spiele gesehen hatte, sondern der Schalker Faden riss spätestens bei dem Ausgleich in der 33. Minute, und man hatte fast den Eindruck, als wollten die Schalker das Spielen einfach einstellen. Von der sicheren Spielweise war nicht mehr viel zu sehen, das schnelle Spiel nach vorne fand auch nicht mehr wirklich statt. Dass das Siegtor für die Wolfsburger ausgerechnet fiel, nachdem der gerade eingewechselte Jurado übereifrig doch mal defensiv mitarbeiten wollte und dabei sich selbst eine gelbe Karte und seiner Mannschaft den Freistoß gegen sich einbrachte, passte irgendwie ins Bild. Es sollte halt gestern nicht sein mit weiteren drei Punkten.
Während in der Anfangsphase insbesondere die Schalker Offensiv-Abteilung zu gefallen mochte, konnte mich in der zweiten Halbzeit eigentlich nur noch Joel Matip überzeugen, der ein starkes Spiel in der Innenverteidigung machte. Ob Atsuto Uchida auf der rechten Abwehrseite bald wieder eine Chance bekommt? Souverän wirkte Marco Höger dort jedenfalls gestern nicht, und im Spiel nach vorne sieht die Kombination aus Uchi und Jefferson Farfan doch irgendwie eingespielter und flüssiger aus.
Die gestrige Niederlage ist ärgerlich und – wie mehrere der Akteure ja auch selbst resümierten – irgendwie unnötig. Wahrscheinlich kann sowas aber halt auch einmal passieren, wenn viele junge Spieler auf dem Platz stehen und man es versäumt, nach einer Führung weiter konsequent nach vorne zu pressen. Das ist blöd, aber verzeihlich, wenn Ralf Rangnick und seine Jungs ihre Lehren aus dem Spiel ziehen. Und ich habe da eigentlich ein ganz gutes Gefühl, dass das passieren wird. Auch, wenn niemand 10.000 € Strafe zahlen muss.

2 Kommentare:

  1. Ich habe mich erst ganz entspannt zurückgelehnt. Selbst das Gequatsche von Herrn Reif plätscherte an mir vorbei. Irgendwie ist es aber dann doch nicht so gelaufen, wie ich es nach der Anfangsphase erwartet hatte. Der Schiedsrichter war eine Fehlbesetzung. Es wundert mich, dass keiner so wirklich verletzt wurde.
    Matip hat mir auch sehr gut gefallen. Ich habe eigentlich nie die massive Kritik verstanden. Wenn der „Pass danach“ noch ankommt , wird er auch seine Kritiker überzeugen.
    Ach übrigens:mich spricht dieser Blog an, weil er irgendwie doch etwas weiblich eingefärbt ist

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  2. Herr Aytekins "Pfeif-Weise" hat mich anfangs auch sehr geärgert. Aber auch bei resoluterer Pfeiferei wäre es wohl beim 1-2 geendet. Sicherlich hatten sowohl die Wolfsburger als auch die Schalker beim ein oder anderen Pfiff Glück, aber Du hast schon vollkommen recht: so, wie anfangs teilweise (von den Wolfsburgern) gegrätscht wurde, kann man zufrieden sein, dass am Ende alle heil vom Platz gegangen sind.
    "Weiblich eingefärbt"? War gar nicht beabsichtigt, aber kann natürlich sein, dass das so ist ;)

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