Freitag, 26. August 2011

Auf den Kopf gestellt

6-1, 4-2, 5-1 - schaut man sich die letzten Ergebnisse der Schalker an, so deutet den Zahlen nach einiges darauf hin, dass es in der Offensive zur Zeit ganz gut läuft. Aber auch in Sachen "gruselige erste Halbzeiten" scheint es zur Zeit blöderweise ganz gut zu laufen.

Wer hätte schon gedacht, dass alles gut wird, nachdem die Schalker sich gestern nach einer Minute und dem Alleingang von - mal wieder - Pukki nach Höwedes-Fehler fast direkt das erste Gegentor eingefangen hatten. In der ersten Halbzeit sah es nicht nur dieses eine Mal so aus, als wäre es die Schalker Abwehr, die der Underdog ist und sich vor lauter Respekt fast in die Hosen macht. Dann war auf einmal auch noch Raúl weg... und in Block 19 machte sich Unruhe breit. Nur der Vater neben mir, der das erste Mal seine Tochter mit ins Stadion gebracht hatte, bemerkte nix, da er damit beschäftigt war, der Tochter zu erklären, warum der Gegner auf Schalke immer NULL Tore schießt ("Papa, aber Helsinki hat doch schon ein Tor geschossen - warum rufen wir denn dann alle 'Helsinki: null?'" - "Das ist halt so, das ruft man immer!" - "Aber wir müssen doch 'Helsinki: eins!' rufen!" - "Grummel... neihein, man ruft immer 'null'. Der Gegner schießt hier immer NULL Tore!" - "Aber Papa...").
Es lief noch immer nicht alles glatt gestern, aber trotzdem macht es zur Zeit (insbesondere in den zweiten Halbzeiten) Spaß, den Schalkern dabei zuzuschauen, wie sie Ergebnisse - so gestern das 0-2 aus dem Hinspiel - auf den Kopf stellten. Was sich schon gegen Köln und in Mainz andeutete, war auch gestern erkennbar: Rückstände sorgen nicht mehr für ein kollektives Einstellen des Fußballspielens, es wirkt alles verdächtig harmonisch. In der Abwehr brüllt man sich an, wenn was schief gelaufen ist, um aber auch den Kopf zu tätscheln, wenn beispielsweise der gerade eingewechselte Uchida einen Fehlpass spielt. Turbane kommen in Mode, Papadopoulos tanzt mit Hans Sarpei, der Hunter netzt aus allen Lagen. So kann's weitergehen. Am Sonntag gegen Gladbach und dann weiterhin in der Bundesliga, und ganz bald ja auch in der Europa League. Und so musste mir am Ende nicht die Schalker Mannschaft, sondern Teemu Pukki dann doch fast ein bißchen leid tun: drei Buden gegen Schalke geschossen und trotzdem nix mit Europa League. Aber gegen Schalke kann das halt mal passieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen