Montag, 5. Dezember 2011

Es muss nicht immer schön sein...

Drei Punkte hinter der Tabellenspitze, sechs Punkte vor einem "nicht-europäischen" Platz - es sah schon einmal schlechter aus für Schalke nach dem 15. Bundesliga-Spieltag. Nach dem Europa League-Spiel vom Donnerstag ärgerte ich mich ziemlich über die Schalker Leistung, nach gestern bin ich schon wieder versöhnlicher gestimmt. Zwar war der verdiente 3-1-Sieg gegen Augsburg sicherlich auch keine Glanzleistung, wie man sie von den Mannschaften, die in der Tabelle noch vor den Blau-Weißen stehen, in der letzten Zeit öfter sieht, aber berücksichtigt man, dass auf der rechten Seite zwei zentrale Spieler schon seit einigen Spielen fehlen, gestern mit Papadopolous und Jones zwei für die Defensive wichtige Kanten gesperrt waren und beispielsweise ein Christoph Moritz nach viel zu langer Verletzungspause gestern das erste Mal seit gefühlten Ewigkeiten wieder von Beginn an auf dem Platz stand, dann kann man mit dem gestrigen Auftritt schon zufrieden sein.
Was Körpersprache, Spieltrieb und Kampfwillen ausmachen, wurde einmal mehr am Beispiel von Herrn Jurado deutlich: in der ersten Halbzeit noch mit ein paar schönen Szenen, ärgerte ich mich in Halbzeit zwei leider wieder einmal unglaublich über ihn. In Defensiv-Arbeiten schaltete er sich gar nicht mehr ein; der Ball klebte Ewigkeiten an seinen Füßen, selbst nach vorne lief er irgendwann gar nicht mehr mit. Vergleicht man sein Spiel mit dem vom Mädchenschwarm Pukki, so war Pukki der Lauf-, Pass- und Zweikampf-Analyse nach gar nicht einmal groß überlegen (im Gegenteil: Jurado hatte deutlich mehr Ballkontakte, spielte mehr Pässe und gewann auch mehr Zweikämpfe), aber während Pukki "raúlesk" kämpfte, hinterherging, wuselte und rannte, trabte Jurado auf der rechten Seite her, als wenn er einfach keine Lust mehr hätte. Rückenschmerzen habe er gehabt, sagte Huub Stevens nach dem Spiel - eine frühzeitigere Anzeige dieser Schmerzen wäre vielleicht gerade deshalb sinnvoll gewesen, weil sich Jurado mit seinem gestrigen Auftritt sicher (mal wieder) keine weiteren Fans in der Arena gemacht hat.
Dennoch: dieses Gejammer ist eigentlich eines auf hohem Niveau. Was momentan noch nicht wirklich passt im Schalker Spiel, kann und wird hoffentlich behoben werden. Ich freue mich schon auf die Auswärtsfahrt nach Berlin.

2 Kommentare:

  1. Ich mag nie, wenn Spieler (Menschen) ausgepfiffen werden. Besonders stört es mich bei J.M. Jurado. Ich geniesse es immer, wie er sich mit dem Ball bewegt und dass er keinen vollen Einsatz bringt, halte ich für subjektive Wahrnehmung. Ansonsten: mehr als 3 Punkte pro Spiel geht nicht.

    AntwortenLöschen
  2. Melodie, ich gebe Dir vollkommen recht: das Auspfeifen von Spielern ist total daneben. Habe ich noch nie gemacht, werde ich voraussichtlich auch nie machen. Und das nicht nur, weil ich schlecht auf den Fingern pfeifen kann.
    In Bezug auf Jurado bin ich mittlerweile nur einfach extrem enttäuscht. Dass er etwas am Ball kann, sieht man ja, wenn er mal wieder einen "hellen Moment" hat. Aber das ist leider viel zu selten! Auch gebe ich Dir recht, dass er sich teilweise schön mit dem Ball bewegt. Nur hat es leider den Anschein, dass er bei dem Versuch, "sich schön mit dem Ball zu bewegen", zu häufig vergisst, vor dem Abspielen schon einmal frühzeitig nach Anspielstationen oder Abschlussmöglichkeiten zu schauen. Das ist zumindest meine subjektive Wahrnehmung.

    AntwortenLöschen