Montag, 17. Oktober 2011

Wenn der Schiri schlecht und trotzdem nicht schuld ist

Wenn Schalke in der Bundesliga die Möglichkeit hatte, aus Patzern der Mannschaften, die sich in der Tabelle rund um die Blau-Weißen tummeln, Profit zu schlagen, dann ging das gefühlt zuletzt immer schief. So auch dieses Wochenende. Und trotz des Theaters um komische Schiri-Entscheidungen zugegebenermaßen völlig zurecht. Denn auch, wenn Herr Sippel sicherlich nicht seinen besten Tag hatte, waren es die Schalker ganz allein, die für das 1-2 verantwortlich sind.

Das Spiel am Samstag war hitzig und spannend, was aber weniger an spielstarken Mannschaften lag als an der aufgeheizten Stimmung. Kaiserslautern spielte geschickt, Schalke schlecht. Erschreckend schwach waren insbesondere die Außenverteidiger. Im Mittelfeld fiel den Schalkern ebenfalls nicht viel ein. Gekämpft wurde dann die ersten zehn Minuten in der zweiten Halbzeit; nach der ominösen roten Karte für Rodnei und dem Elfmeter-Treffer des Hunters keimte ganz kurz Hoffnung auf, dass nun alles gut werden könnte. Wurde es aber nicht, weil beim 1-2 keiner der Abwehrspieler hinging und von "wir kämpfen und reißen uns den Allerwertesten auf" dann auch nicht mehr viel zu sehen war. Beispiel: in der Nachspielzeit hat Schalke auf der rechten Seite einen Einwurf, maximal 20 Meter vor dem Tor von Kevin Trapp. Was passiert? Höger legt den Ball hin und wartet, bis Fuchs herangetrabt kommt; keiner bietet sich an, der Einwurf verpufft. Ein Schalker Sieg, sogar schon ein Unentschieden, wäre wohl auch unverdient gewesen.
Natürlich kann sowas passieren. Sollte es aber nicht. Vor allem nicht, wenn als nächster Gegner Leverkusen wartet, wo man zuletzt ebenfalls nicht wirklich glänzen konnte. Die Verletzung von Ralf Fährmann und das Theater, welches sich jetzt sicherlich in Bezug auf die Frage, wer das Tor hütet und ob noch jemand für das Tor verpflichtet wird, ergeben wird, machen die Sache auch nicht wirklich besser.
Immerhin - beim Durchzappen des Abendprogramms durfte ich beruhigt feststellen, dass es schlimmer kommen kann: während auf Schalke die Hoffnung besteht, dass es auch wieder besser wird, kann man das vom "Herbstfest der Abenteuer" (Nachtrag: ein Ausschnitt jetzt auch als Video hier) definitiv nicht behaupten. Ich hätte mir freiwillig das komplette Spiel vom Samstag noch einmal angeschaut, hätte ich im Gegenzug auf den Auftritt von Florian Silbereisen mit den Brings oder Helene Fischer mit den Lüdenscheidern verzichten können.

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